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FILMPLAKAT
Foto: © Buena Vista International






Stürm: Bis wir tot sind oder frei

Ein Film von
Oliver Rihs

Der Film läuft in diversen KINOS

MOVIES | Stürm: Bis wir tot sind oder frei >>>






INHALT

Stürm: Bis wir tot sind oder frei
von Oliver Rihs


Zürich 1980, es gibt Krawalle, die Polizei knüppelt auf Demonstrierende ein und fesselt sie, was gleich zeigt, dass dies kein polizeifreundlicher Film ist. Einer in Polizeiuniform ergreift ein Polizeiauto und sogar ein zweites, macht sich auf und davon, es ist der Ausbrecherkönig Walter Stürm (Joel Basman), unverfroren und dreist. Aufgegriffen wird die Deutsche Heike Vollmer (Jella Haase). Nun steht sie vor Gericht, vertreten durch die gehbehinderte, ständig rauchende und immer Rotwein trinkende Rechtsanwältin Barbara «Babs» Hug (Marie Leuenberger), denn Heike soll in eine Erziehungsanstalt, was nach Hug nicht statthaft ist. Der Staatsanwalt Peter Rothenburg (Anatole Taubman) fragt hämisch, «Menschenrechte, was soll das sein?», Babs bezeichnet die Schweiz als Gefängnis und bricht zusammen und wird von den anderen bereits als tot angesehen, aber sie und Doktor Steiner (Beat Marti) verneinen das. Es erfolgt das Urteil über Heike, sie wird ausgeschafft, um den Schweizer Steuerzahler zu schonen. Von der dabei anwesenden deutschen Anwältin Meret Spengler (Bibiana Beglau), die mit der RAF zu tun hatte, will Babs gerne etwas lernen, deren aktive offensive Art schätzend. Und lernen Kann Babs weiter, denn als sie auf einer Bank sitzt, setzt sich Walter dazu und gibt ihr Akten. Von da an sind die Beiden ein Paar, nicht nur juristisch, aber nicht ganz romantisch. Stürm wird selbst als Bankräuber als sympathische Person inszeniert, Bazman spielt die Rolle fantastisch. Stürm wird verhaftet, kommt in Isolationshaft, Babs darf ihn nicht besuchen, aber ihr Deutschlandbesuch ist aktenkundig, also auch damals Überwachung. Walter, der aus besseren Verhältnissen stammt, wehrt sich «Sie machen mich nicht zum Opfer». Interessant wäre gewesen, zu ergründen, warum jemand straffällig wird, ausser dem Konflikt mit dem Vater. Walter will sich nichts sagen lassen, ist auch bestimmend, duldet keine Kritik. Freiheit wird für Walter gefordert und der Begriff wird im Film aus verschiedenen Perspektiven diskutiert, gerade in Coronazeiten ein wichtiges Thema. Dabei geht es nicht nur um Haftbedingungen, sondern generell, was Freiheit bedeutet. Ein Film, der ziemlich kritisch mit der Schweiz ins Gericht geht. Und zeigt, dass Widerstand angebracht sein kann. Die fast zwei Stunden sind gut durchinszeniert und von Felix von Muralt in tolle Bilder gefasst worden. Gut werden die 1980ziger Jahre wiedergegeben, Bazman überzeugt in vielen Verkleidungen, Leuenberger bringt gut ihre Gefühle rüber. Die Schweiz wird mit einer brutalen Polizei und einem brutalen Gefängnis gezeigt, wobei Walter auch nicht immer kooperativ ist. So ist Rihs anzurechnen, dass er ausgewogen inszeniert. Ein absolut gelungener Film, spannend und in seiner Inszenierung tiefgründig philosophisch, von hoher gesellschaftlicher Relevanz.

TRAILER:
| Trailer Deutsch >>>



STARGAST:
DAVE TUCKER, Drehbuchautor von Stürm: Bis wir tot sind oder frei

WIKIPEDIA | Dave Tucker >>>



MODERATION:
Bettina Spoerri

WEBSEITE >>>











Fotos: Ascot-Elite.ch

REGIE


QUELLE:
WIKIPEDIA | Oliver Rihs >>>





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